Effiziente Wormatia holt drei Punkte in Mannheim

Während der SV Waldhof an seiner Abschlussschwäche und Tim Paterok verzweifelt, nutzt Wormatia zwei ihrer Chancen zum 2:0-Sieg durch Benjamin Maas (Freistoß) und Florian Treske.

Vielleicht war es das durch vier Siege in Serie überlaufende Selbstvertrauen, vielleicht auch das nahe Saisonende. So richtig fokussiert waren die Wormaten in der Anfangsphase der Partie jedenfalls nicht. Locker lässig ließ man den Ball in der Defensive zirkulieren, spielte dabei Risikopässe und ließ sich auch in der eigenen Hälfte auf Tänzchen gegen energisch nachsetzende Gegenspieler ein. Vermeidbare Ballverluste führten so zu Kontern und Abschlüssen durch Förster (2.), Miftari (13.) und Müller (15.), die allesamt vom erneut gut aufgelegten Tim Paterok pariert werden konnten. Drei Warnschüsse, die die Mannschaft dann doch dazu bewegten, erst einmal zu ihrer kompakten Defensive zurückzufinden – und prompt gab es für die Gastgeber kein Durchkommen mehr. Offensive Lebenszeichen des VfR waren ein unplatzierter Fernschuss von Kristian Maslanka (34.) und ein wenig druckvoller Abschluss in die kurze Ecke von Ali Özgün (44.). Nur der laute Gong, der mit entsprechender Werbedurchsage die letzten zehn und fünf Spielminuten des ersten Durchgangs ankündigte, hinderte große Teile der 2.400 Zuschauer am Einschlafen. Ein 0:0 der ganz langweiligen Sorte.

Das änderte sich erst nach einer knappen Stunde, als die Wormaten offensiv mehr investierten und sich dadurch auch Konterchancen für die Waldhöfer ergaben. Ein unglücklich abgefälschter Pass landete genau im Lauf von Miftari, der den Ball zwar am herausstürzenden Paterok, nicht jedoch an Benjamin Maas vorbei brachte (57.). Auf der Gegenseite scheiterte Özgün, von zwei Verfolgern hart bedrängt, an Torwart Krauss (61.). Wenige Minuten später sorgte ein schöner, aber nicht unhaltbar scheinender Maas-Freistoß für die glückliche Wormatia-Führung (65.). Der eingewechselte Tsoumou hatte den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber freistehend an der herausragenden Fußabwehr Pateroks (69.). Ebenso herausragend war Alan Stulins Pass aus dem Fußgelenk in den Lauf von Florian Treske sowie dessen Hackentrick über Torwart Krauss hinweg, bis im Kopfballduell der Kapitäne vor dem leeren Tor Neupert gegen Treske Sieger blieb. Ein wunderbarer Angriff, der einen Treffer verdient gehabt hätte (82.). Und fast hätte man sich im Gästeblock über die vergebene Chance ärgern müssen, war doch auf der Gegenseite der Ausgleich so gut wie fällig. Wieder war Tsoumou am herausgestürzten Paterok vorbei, legte diesmal quer zu Ramaj – aber was dieser vor dem leeren Tor fabrizierte, wusste er wohl selbst nicht so genau. Beabsichtigt arroganter Heber, völlig missratene Weiterleitung zu Haag oder noch misslungenerer Flachschuss? Was auch immer es werden sollte, Sascha Wolfert schlug es von der Linie (83.) und fast im Gegenzug vollendete Treske einen Konter zum 2:0-Endstand (84.). Das Fazit zum Spiel lieferte Benni Himmel: „Man muss ehrlich sagen, keine Ahnung wie, aber wir haben gewonnen.“

Fünf Siege, 15:1 Tore. Nimmt man die Formtabelle der letzten fünf Spiele, trifft nächste Woche der Tabellenführer auf den Fünften 1.FC Saarbrücken. Tatsächlich sind die Rollen natürlich vertauscht, der FCS hat sich als Vizemeister für die Aufstiegsspiele qualifiziert und trifft nur wenige Tage später im Hinspiel auf Bayernmeister Würzburger Kickers (mit Ex-Wormate Adam Jabiri). Ob die Saarländer eine B-Elf in die EWR-Arena schicken oder die Begegnung als Generalprobe sehen, wird sich zeigen. Die Wormaten jedenfalls wollen unbedingt den gestern vom FC Homburg zurückeroberten fünften Tabellenplatz verteidigen. Und natürlich möchte Florian Treske zu gern die Torjägerkanone an sich reißen. Mit dem Freiburger Daniele Gabriele, der gestern torlos blieb und ebenfalls bei 19 Treffern steht, wird er sich einen Fernkampf liefern. Ganz nebenbei gilt es außerdem, den berüchtigten fünfzig Jahre alten und besonders im Spätherbst gefürchteten Stadionrasen zum Abschluss einer tollen Saison gebührend zu verabschieden – in Zukunft spielt der VfR auf Hybridrasen.

Tore: 0:1 Maas (65./Freistoß), 0:2 Treske (84.)
Gelb: Lindner (77.) / Himmel (59.)
Zuschauer: 2.405   Schiedsrichter: Daniel Schlager (Niederbühl)

Wormatia Worms
Paterok – Antonaci, Maas (75. Hien), Maslanka, Karwot, Wolfert (89. Loechelt) – Saiti, Himmel, Stulin – Treske (88. Findik), Özgün.

Spielzusammenfassung von Waldhof-TV