Dritter Sieg in Folge nährt die Hoffnungen

Vor rund 2.400 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion und hunderttausenden auf Sport1 siegt der VfR Wormatia verdient mit 2:0 durch Tore von Adam Jabiri und Johnathan Zinram.

Nachdem Ulm am Wochenende nur 0:0 gegen Koblenz gespielt hatte, bot sich den Wormaten erneut die große Chance, am SSV vorbeizuziehen. Bei der letzten Gelegenheit waren die Nerven nicht stark genug und man musste beim 1:1 in Pfullendorf noch dankbar für wenigstens einen Punkt sein. Diesmal trat die Mannschaft anders auf, aber auch der Gastgeber. Denn dass es für die Waldhöfer um nichts mehr ging, merkte man durchaus. So dominierten die läuferisch und kämpferisch überzeugenden Wormaten, wenn auch Mannheim zuerst zählbare Chancen hatte. Gallego konnte eine Zeric-Flanke nicht verwerten (13.), eine Minute später rauschte ein Weimer-Kopfball über das Tor. Die erste dicke Chance des VfR war ein Flugkopfball von Adam Jabiri, den Kevin Knödler im Tor ebenso zur Ecke parierte (26.) wie einen Wölk-Freistoß fünf Minuten später. Nach einer Ecke fiel dann auch die völlig verdiente Führung: Benni Himmel verlängerte Oppermanns Eckball mit der Hacke, Adam Jabiri schoss unhaltbar ein (34.). Erst jetzt wachten die Waldhöfer auf und wehrten sich gegen das bis dahin sehr effektive Wormser Pressing. Islamoglu wäre auch per Kopfballaufsetzer prompt der Ausgleich gelungen, wenn nicht Lucas Menz mit einem Klasse-Reflex den Ball über die Latte gelenkt hätte (36.). Bektasi kam nochmal gefährlich vor das Tor (42.), dann ging es in die Pause.

Die zweite Halbzeit dürfte den Großteil der Fernsehzuschauer animiert haben, mal nachzuschauen, was auf den anderen Kanälen sonst noch so läuft. Das Spiel verflachte und bot wenig Unterhaltung. Die Defensive des VfR stand sicher und verteidigte souverän die Führung, die Gastgeber blieben, bis auf einen Schuss ins kurze Eck (57.) weitgehend harmlos. Erst in der Schlussviertelstunde wurden die Wormaten nochmal in der Offensive aktiv. Tim Bauers Querpass auf Jabiri nach Zinram-Flankenlauf wurde gerade noch abgefangen (74.) und Kevin Feuchts Querpass nach einem Konter verpasste Zinram knapp (81.). Die Nachspielzeit bestritt der Waldhof mit zehn Mann, weil Ex-Wormate Scipon Bektasi seinen vierten Platzverweis der Saison gesehen hatte. Die TV-Bilder zeigen zwar beim Kopfballduell mit Himmel einen Ellbogeneinsatz ins Leere und der Versuch ist ja schon strafbar, aber hier glatt Rot zu zücken war schon recht kleinlich (90.). In der dritten Minute der Nachspielzeit machte Zinram dann nach Zuspiel von Bauer den Deckel drauf und erzielte den 2:0-Endstand.

Mit dem dritten Sieg in Serie hat sich Wormatia nun also tatsächlich am SSV Ulm vorbeigeschoben und der Klassenerhalt ist wieder ein Stück wahrscheinlicher (oder weniger unwahrscheinlich) geworden. Am Sonntag kommt es jetzt zum Kellergipfel gegen die kriselnden Ulmer. Nicht mit an Bord sein wird Adam Jabiri, der seine fünfte Gelbe Karte gesehen hat. Für Kevin Wölk dagegen ist die Saison komplett beendet: Achillessehnenriss, sechs Monate Pause.

Tore: 0:1 Jabiri (34.), 0:2 Zinram (90.+3)
Gelb: Zeric (54.), Islamoglu (73.) / Jabiri (60.), Feucht (90.)
Rot: Bektasi (Waldhof/90.), Tätlichkeit
Zuschauer: 2.385   Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck (Freiburg)

Wormatia Worms
Menz – El-Hammouchi, Abele, Wölk, Stulin (60. T. Bauer) – Gopko, Himmel – Zinram, Oppermann, Hiemeleers (55. B. Weisenborn) – Jabiri (77. Feucht).

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